Redebeiträge 14.11. Globaler Klimastreik Bremen

Ein großer Dank geht an alle Organisationen, Gruppen und Personen, die für diesen Klimastreik Redebeiträge und Musik- und Showacts erbereitet haben!

Im Folgenden sind die Redebeiträge in der Reihenfolge, wie sie auch bei Anfangs-, Zwischen- und Endkundgebung gesagt werden:
Fridays for Future
Omas gegen Rechts
Aktion Gutes Klima
BUND
ADFC
Halftime Band
Bremen Zero
Feuershow

Anfangskundgebung

Fridays for Future

Liebe Freund*innen und Klimainteressierte,

wir alle wissen, dass es aktuell keine gute Zeit ist, um sich für Klimapolitik einzusetzen. Geopolitische Spannungen, Krisen und Kriege nehmen global zu und lenken die öffentliche Aufmerksamkeit auf die akuten Brandherde einer neuen multipolaren Weltordnung. 

Vielerorts ist die Stimmung schlecht, weil der Glaube an das Wohlstandsversprechen zukünftiger Generationen erloschen ist. Uns wird es zukünftig nicht automatisch besser gehen – das sehen wir inzwischen fast täglich in den Nachrichten.

Und trotzdem stehen wir heute hier. Wir stehen hier, weil die Klimakrise nicht aufgehört hat zu existieren. Trotz all dem Leid, das wir in den Konflikten unserer Gegenwart erleben, bleibt sie die größte aller Menschheitskrisen

Viele von uns demonstrieren seit Jahren, manche seit Jahrzehnten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit – und bis sich wirklich etwas ändert, werden wir das auch weiterhin tun.

Ungleichheitskrise
Die Klimakrise ist keine Krise des Klimas – sie ist eine Ungleichheitskrise. Je stärker sich unser Planet aufheizt, desto mehr Menschen werden betroffen sein. Sie trifft Senior*innen in Deutschland, die unter tödlichen Hitzewellen leiden, ebenso wie Menschen in Ländern des Globalen Südens, deren Heimat unbewohnbar wird, weil der menschliche Körper extreme Temperaturen nicht mehr übersteht, und benötigte Hilfe nicht da landet, wo sie am dringensten gebraucht wird.

Vor allem Frauen sind weltweit besonders stark betroffen, weil sie aufgrund patriarchaler Verhältnisse oft schlechteren Zugang zu Wasser, Land und Bildung haben häufiger von anderen abhängig sind und besonders in Krisensituationen die Care-Arbeit übernehmen.

Das zeigt: diejenigen, die am wenigsten für die Erderwärmung verantwortlich sind, haben die schlimmsten Folgen zu tragen. Sie leiden am meisten, und das schon in diesem Augenblick, überall auf der Welt verteilt.

Deshalb protestieren wir seit nunmehr sechs Jahren: um diese Krise der Ungleichheit zu bekämpfen und uns für lebenswertere Verhältnisse einzusetzen.

Klimagerechtigkeit
Vor der Klimakrise kann sich nur schützen, wer das Geld für klimatisierte Bunker hat oder sich einen Platz in einer Rakete zum Mars leisten kann. Doch selbst dieser Reichtum hält nicht auf Dauer, wenn Lieferketten zusammenbrechen und das Erdsystem seine Kipppunkte erreicht. 

Die Klimakrise wurde und wird von den reichsten Menschen unserer Gesellschaft verursacht. Aber wenn sich genug Menschen zusammentun, dann sind wir stärker als jeder Milliardär, dann können wir diese Krise lösen.

Die Lösung besteht nicht in der Erfindung immer neuer Technologien, die uns überhaupt erst in diese Katastrophe geführt haben. Die Lösung ist Klimagerechtigkeit: Die Kosten der Transformation – in Wirtschaft, Verkehr oder beim Heizen – dürfen nicht diejenigen treffen, die ohnehin schon wenig haben. 

Und jene, die Jahrzehnte lang an fossilen Brennstoffen verdient haben und verdienen, müssen endlich zur Kasse gebeten werden.

Globale Dimension
Vor zehn Jahren hat die Weltgemeinschaft in Paris beschlossen, die Erderwärmung möglichst unter 1,5 °C zu begrenzen. Doch heute, zehn Jahre später und während der Weltklimakonferenz in Belém, erleben wir das Gegenteil: Hitzewellen, Fluten und Dürren nehmen zu – besonders in Regionen, die kaum zur Klimakrise beigetragen haben. 

Pakistan, das weniger als ein Prozent der globalen Emissionen ausstößt, wurde in den letzten Jahren von katastrophalen Überschwemmungen und extremen Hitzewellen getroffen.

Und auch andere Länder sind längst an der Schwelle zur Unbewohnbarkeit: Indien und Bangladesch, wo die sogenannten Feuchtkugeltemperaturen lebensgefährlich werden; Burkina Faso und Teile der Sahelzone, die unter extremer Hitze und Ernteausfällen leiden; Nigeria, das immer häufiger von Starkregen und Überschwemmungen getroffen wird.

Diese Katastrophen sind kein naturgegebenes Schicksal, sondern Folge der Politik und Wirtschaft des globalen Nordens, die ihre Profite über das Überleben aller stellen.

Die Menschen im Globalen Süden sind deshalb gezwungen, sich zu organisieren und den Kampf gegen die Klimakrise mitzugestalten. Bei der COP27 in Ägypten setzten sie die Einrichtung des Loss-and-Damage-Fonds durch – dem ersten internationalen Instrument, das Länder finanziell bei klimabedingten Schäden und Verlusten unterstützt, also dort, wo Anpassung längst nicht mehr möglich ist.

Über neue Bündnisse, wie dem High Level Global South Dialoge, fordern sie eine gerechte Energiewende und investieren selbst in erneuerbare Energien und stärken ihre Klimaresilienz. 

Dieser notwendig gewordene Schritt ist nicht nur eine Anklage an die Untätigkeit der sogenannten Industrienationen – er ist auch ein Hoffnungsschimmer. 

So hat etwa Benin, ein Staat in Westafrika, mithilfe internationaler Partner*innen rund 107 000 Off-Grid-Solaranlagen auf Hausdächern installiert; dadurch haben 643 000 Menschen erstmals Zugang zu Strom erhalten und es konnteder dort vorherrschenden Energiearmut entgegengewirkt werden. 

Neben China steigt übrigens auch Indien zu einem wichtigen Produzenten von Solartechnologie auf. (So viel zu “Was bringt dass denn, wenn Deutschland Emissionen senkt, wenn China und so nichts machen”) Und so schmerzhaft einige diesen Verlust industrieller Stärke für Deutschland finden mögen – er bedeutet zugleich, dass Wertschöpfung und Produktionskapazitäten in den globalen Süden verlagert werden und dort wirtschaftliche Stabilität schaffen. 

Die Situation ist trotzdem finster. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, brachte es vor wenigen Tagen auf den Punkt: Er sagte, dass das 1,5‑Grad‑Ziel faktisch gescheitert sei – wir haben die Chance auf eine gute Zukunft für alle verfehlt und müssen jetzt alles dafür tun, um zumindest das Schlimmste zu verhindern. [Pause]

Diese Worte sind ein Weckruf. Auf der COP30 wird sich entscheiden, ob die Staaten des globalen Nordens bereit sind, ihre historische Verantwortung ernst zu nehmen. Wir brauchen eine verbindliche Zusage zum globalen Ausstieg 

  • aus allen fossilen Energien, 
  • ambitionierte Klimafinanzierung für den Globalen Süden, 
  • den Schutz der Wälder und des Amazonas Regenwaldes 
  • sowie konkrete Schutzrechte für indigene Völker. [Pause]

Fossiler Rollback
Während in Belém über den Schutz des Klimas verhandelt wird, erleben wir in Europa einen fossilen Rollback. 

Die EU wollte ihr 2040‑Klimaziel eigentlich mit einer Reduktion der Treibhausgase untermauern. Doch vor der COP einigten sich die Minister:innen lediglich darauf, die Emissionen um 90 % zu senken – und erlauben den Staaten, bis zu fünf Prozentpunkte durch den Kauf ausländischer Zertifikate zu kompensieren. Faktisch heißt das: Wir müssen nur 85 % CO₂ im eigenen Land einsparen. 

Das ist eine Einladung zum Greenwashing, keine klimafreundliche Politik.

In Deutschland sehen wir einen genauso dramatischen Rollback. Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz plant einen Ausbau? Renaissance der Gasinfrastruktur. Wirtschaftsministerin Katharina Reiche will bis 2030 mindestens 20 Gigawatt neue Gaskraftwerke bauen – weit mehr, als im alten Koalitionsvertrag vorgesehen war, und ohne die ursprünglich geplante Wasserstoff-Umrüstung. 

Solche Investitionen sorgen für jahrzehntelange Abhängigkeiten und blockieren Investitionen in erneuerbare Energien. Statt klarer Ausstiegspläne setzen die Verantwortlichen auf Scheinlösungen wie CCS, also dem Einfangen und Speichern von CO2-Emissionen. All das zementiert den fossilen Status quo und verhindert längst überfälligen Wandel.

Auch autoritäre Kräfte nutzen fossile Abhängigkeiten, um ihre Macht zu sichern. Donald Trump, Giorgia Meloni, Viktor Orbán und die AfD schützen fossile Interessen und untergraben demokratische Rechte. Dieser neue libertäre Autoritarismus will nicht mehr nur den Staat übernehmen, sondern ihn zerstören und durch unternehmerische Oligarchien ersetzen. Deshalb müssen wir heute nicht nur das Klima, sondern auch die Demokratie verteidigen. 

Wenn wir Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit wollen, dürfen wir Autoritären und Antidemokratischen nicht die Gestaltungshoheit überlassen.

Hoffnung & Verantwortung:
Bei allem Rückschritt gibt es Mut machende Entwicklungen. 

In Hamburg hat sich die Bevölkerung im Oktober 2025 ein schärferes Klimaschutzgesetz gegeben: Die Hansestadt will bereits 2040 klimaneutral sein, führt jährliche Emissionsbudgets ein und verpflichtet den Senat, Maßnahmen zu ergreifen, wenn diese Budgets überschritten werden. Bis 2040 müssen Öl‑ und Gasheizungen ersetzt und der Autoverkehr reduziert werden. 

Das zeigt, dass direkte Demokratie mutiger sein kann als zaudernde Politiker*innen. Und es zeigt, dass Klimaschutz der Mehrheit noch immer wichtig ist!

Auch international zeigt sich Widerstand: In den USA formiert sich Protest gegen Trumps fossilen Autoritarismus. Die No‑King‑Bewegung mobilisierte sieben Millionen Menschen auf die Straßen. Und der Wahlerfolg des demokratischen Sozialisten Zohran Mamdani in New York ist ein Hoffnungszeichen: 

Es gibt eine politische Alternative zum fossilen Backlash, und sie findet immer mehr Unterstützung.

Und auch hier in Bremen dürfen wir nicht nur zuschauen. Viele Initiativen fordern seit Jahren eine Verkehrs- und Wärmewende. Eine konsequente Verkehrswende z.B. erzeugt nicht nur weniger CO₂, sondern auch mehr Platz für Begegnung, Gesundheit und Solidarität. 

  • Das Einfach Einsteigen Modell würde kostenlosen Nahverkehr für alle realisieren. 
  • Energiegenossenschaften wie die BEGeno schaffen die Chance auf bezahlbaren Strom und Gas für alle. 
  • Genauso wie die Genossenschaft “Erdwärmedich”, die gerade dabei sind, ihr erstes Geothermie-Projekt in der Humboldt-Straße zu starten.

In einem Bundesland, das traditionell links geprägt ist, dürfen wir uns nicht damit zufrieden geben, fossile Kompromisse zu verwalten. 

Wir müssen an der Spitze einer sozialen und ökologischen Transformation stehen. Und dafür müssen wir unser eigenes Klimaziel bis 2038 auch einhalten.

Schluss: Gemeinsam handeln:
Zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommens ist der Handlungsdruck größer denn je. Auf der COP30 in Belém wird sich entscheiden, ob die Welt bereit ist, Verantwortung für die Zukunft kommender Generationen zu übernehmen. Die deutsche Bundesregierung reiste trotz aller Beteuerungen von Friedrich Merz ohne klare Zusagen nach Brasilien. 

Wir sagen: Nicht in unserem Namen!

Deutschland muss sich konsequent für einen schnellen Ausstieg aus allen fossilen Energien einsetzen. 

Es muss eine Klimafinanzierung bereitstellen, die den Bedürfnissen des Globalen Südens gerecht wird, 

und es muss Mittel wie den neuen Waldschutzfonds „Tropical Forest Forever Facility“ direkt und transparent an indigene Gemeinschaften auszahlen.

Unsere Forderungen sind klar:

  • Schluss mit dem Neubau fossiler Kraftwerke und sofortiger Ausbau der erneuerbaren Energien.
  • Ein starkes, verbindliches EU‑Ziel, das nicht auf Rechentricks basiert.
  • Eine internationale Finanzierung, die Reparationszahlungen für Verluste und Schäden einschließt.
  • Und für Bremen: Es braucht eine lokale Verkehrs-, Wärme- und Energiewende, damit Bremen zum Vorbild der deutschen Klimapolitik werden kann.

Die Frage nach der Klimapolitik ist letztlich die Frage, in welcher Welt wir leben wollen. Wollen wir eine Welt, in der einige wenige sich in ihre Bunker zurückziehen können, während Milliarden ihre Lebensgrundlage verlieren? Oder wollen wir eine Welt, die auf Gerechtigkeit, Solidarität und demokratischen Grundsätzen basiert? 

Klimapolitik ist Sozialpolitik – Und es gibt aktuell keine Sache, die mehr soziale Gerechtigkeit schafft als eine gute Klimapolitik!

Lasst uns dafür sorgen, dass Bremen, Deutschland, Europa und die Welt ihre Verantwortung für eine lebenswerte, gerechtere Zukunft wahrnehmen. 

Vielen Dank.

Omas gegen Rechts

Mehr Wasserspender und Sprühnebelinstallationen
Die Hitzewellen im Sommer sind heftig. Wir brauchen in unserer Stadt mehr
Wasserspender und Sprühnebelinstallationen, um uns erfrischen zu können.
Besonders uns Ältere macht die Hitze stark zu schaffen. Aber auch junge
Menschen leiden unter Hitzestress. Erfrischung zwischendurch ist
lebenswichtig geworden.
Rascher Umbau zur Schwammstadt
Wir fordern, mehr Flächen zu entsiegeln, damit das Regenwasser wieder in den
Boden einsickern kann. Dadurch wird das Kanalsystem bei Starkregen entlastet,
die verdorrten Flächen nehmen ab und auch die Hitzebelastung ist weniger
hoch.
Mehr Bäume und Dachbegrünung
Es gibt viele Möglichkeiten, unsere Stadt grüner und damit erträglicher im
Sommer zu machen. Neben der Aufforstung und Erweiterung von
Baumbeständen und Grünflächen sind auch Dachbegrünungen notwendig. Es
gibt so viele Vorbilder und Ideen dazu.
Tempo 30 in der Innenstadt
Warum müssen wir mit 50 km/h oder schneller durch die Stadt fahren? Neben
der Schadstoffreduzierung hat ein Tempolimit auch eine notwendige
Lärmreduzierung zur Folge. Und bleiben wir beim Aus für Verbrennermotoren.
Mehr Geld für Klimaprojekte an den Schulen
Wir fordern mehr Klimaunterricht an den Schulen. Nur wenn Kinder schon früh
lernen klimabewusst zu leben, findet langfristig eine breite Veränderung des
gesellschaftlichen Bewusstseins statt – wenn wir denn noch so viel Zeit haben.
Barrierefreiheit in den Öffis und an allen öffentlichen Orten
Erst wenn Menschen überall mit Rollstuhl und Rollator hinkommen, können
alle beeinträchtigte Menschen oft auf das Auto verzichten und werden nicht
mehr strukturell ausgeschlossen. Das gilt auch für Restaurants und Läden.
Verpackungssteuer zur Müllreduzierung
Ohne Ende produzieren wir Müll, besonders Plastikmüll. Eine
Verpackungssteuer würde die Lieferanten und Produzenten zwingen, weniger
oder recyclingfähige Verpackungen zu verwenden.
Reparieren statt Verschrotten
Es muss selbstverständlich sein, Geräte zu reparieren statt sie auszusortieren.
Eine Möglichkeit sind RepairCafes oder Reparaturkurse bei der VHS mit
bereitgestellten Werkzeugen – oder… fragen Sie doch mal Ihre Nachbarn…
OMAS GEGEN RECHTS
Für Klimagerechtigkeit
Für gesunde Lebensbedingungen
für alle

Aktion Gutes Klima

Liebe Klimastreikenden,
wir haben heute schon viel gehört über das, was beim Klimaschutz gerade nicht gut läuft. Das ist frustrierend – keine Frage. Aber mal ehrlich: überrascht es uns?
Wenn Regierungen auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Vernunft handeln würden, dann wäre ab 1992, also nach dem Weltgipfel in Rio und der Verabschiedung der Klimarahmenkonvention viel mehr in Bewegung gekommen. Stattdessen steigen die Emissionen weiter. Jahr für Jahr.

Und trotzdem gibt es auch Zeichen der Hoffnung: In den letzten zehn Jahren sind die Emissionen fast konstant geblieben. Wir stehen wahrscheinlich kurz vor dem Wendepunkt – kurz vor Peak Emissions. Und wenn mensch schaut, wie viel CO₂ jede und jeder von uns im Schnitt verursacht, dann sieht mensch: Die Pro-Kopf-Emissionen sinken schon seit Ende der 70er Jahre – in Deutschland, in Europa, weltweit. Zunächst waren Energieeffizienz-Maßnahmen der Grund dafür, in den letzten Jahren ist es der inzwischen unaufhaltbare Aufschwung von erneuerbaren Energien und Zukunftstechnologien wie E-Auto und Wärmepumpe.
Das zeigt: Es bewegt sich was, wir lernen dazu, der Umschwung hat begonnen.

Aber – und das wissen wir alle – das reicht noch nicht. Wenn Regierungen merken, dass man mit Klimaschutz keine Wahlen gewinnt, passiert zu wenig.
Erinnert euch an 2021: Das Bundesverfassungsgericht erklärt das Klimaschutzgesetz für unzureichend. Die schwarz-rote Regierung hätte das einfach aussitzen können – es standen ja Wahlen an. Aber sie hat sehr schnell reagiert. Warum? Weil sie wusste: Mangelnder Klimaschutz kostet Stimmen.
Und genau dahin müssen wir zurück. Wir müssen dafür sorgen, dass keine Partei denkt, dass es eine gute Idee ist, das Thema auf die lange Bank zu schieben. Klimaschutz muss wieder ein Thema werden, das eine richtig große gesellschaftliche Bedeutung hat.

Und darum gibt es die Aktion GUTES KLIMA.
Sie soll zeigen, wie viele es sind die Klimaschutz noch immer wichtig finden – sichtbar, überall, unübersehbar.
Wie die Regenbögen im Pride Month soll auch das Logo GUTES KLIMA überall im öffentlichen Raum auftauchen: auf Buttons, Aufklebern, Bannern, Plakaten, Fahnen, Säulenaufstellern.
In diesem Jahr machen schon viele mit: die Stadtbibliotheken und ALECO, bei denen in allen Filialen Button und Aufkleber zur Abholung bereit stehen. Außerdem prangt unser Logo an der Uni Bremen, beim Kletterzentrum, beim DGB, auf dem Dach des Finanzsenators und im Überseemuseum – und die BSAG zeigt unseren Spot in ihren Fahrzeugen.
Das ist der Anfang. In ein paar Jahren soll das Logo GUTES KLIMA überall zu sehen sein – als Zeichen für Zusammenhalt, Hoffnung und Handlungsbereitschaft.

Und es geht nicht nur ums Zeigen, sondern auch ums Mitmachen.
Über unsere App „Aktion GUTES KLIMA“ kann jede und jeder den nächsten eigenen Schritt beim Klimaschutz finden – wir schlagen Dutzende kleine und größere, konkrete Challenges vor. Jede einzelne davon ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Aber: Damit das wirklich etwas bewegt, brauchen wir euch alle.
Wir brauchen euch nicht nur hier auf der Demo, sondern auch da draußen, im Alltag, im Gespräch mit anderen.
Nehmt euch ein paar unserer Miniflyer mit – und gebt sie weiter.
Nicht nur an Gleichgesinnte. Sondern insbesondere an Menschen, die Klimaschutz vielleicht aus dem Blick verloren haben. Da finden sich bestimmt ein paar unter euren Kollegen und Kolleginnen bei Arbeit oder Sport oder unter den Onkeln, Tanten und Nachbarn.

Redet mit ihnen darüber, dass Klimaschutz einen Gewinn bedeutet. Wir gewinnen:
– Unabhängigkeit von Autokraten,
– saubere Luft und dadurch weniger Krankheit,
– eine bessere Gesundheit durch mehr Bewegung und bewusste Ernährung,
– und sichere Arbeitsplätze in den Zukunftsbranchen.
Das alles ist Klimaschutz. Und wenn wir das laut und sichtbar machen, wenn wir die Feuer wieder anfachen, die 2019 überall brannten, dann können wir diese Gesellschaft bewegen.
Also lasst uns gemeinsam unübersehbar sein – für ein GUTES KLIMA!

Anschließender Hinweis:
Wir stehen gleich am Rand des Demozugs und halten für euch Button, Aufkleber, Plakate und kleine Päckchen mit Miniflyern zum Weitergeben bereit. Nehmt die Sachen mit und zeigt eure Unterstützung für Klimaschutz in der Öffentlichkeit. Und helft uns viele Menschen dafür zu gewinnen, bei denen das Thema in der Prioritätenliste wieder ein ganzes Stück nach unten gerutscht ist.

Zwischenkundgebung

BUND

Liebe Leute,
wir sind heute ein weiteres Mal zusammengekommen, um auf das aufmerksam zu machen, was die Wissenschaft Jahr für Jahr bestätigt:
So kann es nicht weitergehen mit der Klimakrise.

Wir wissen längst, was passieren muss, und trotzdem passiert zu wenig.
Die Klimakrise zerstört Lebensräume, verschärft Ungleichheiten und trifft zuerst die, die am wenigsten dafür können.
Denn die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische Krise, sie ist eine Frage der Gerechtigkeit.

Umweltgerechtigkeit bedeutet, dass alle Menschen das Recht auf eine gesunde Umwelt haben, insbesondere die nächsten Generationen. Doch dieses Recht ist heute ungleich verteilt.

Die Wahrheit ist:
Diejenigen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, leiden am stärksten unter ihren Folgen.
Im globalen Süden verlieren Gemeinschaften Ernten durch Dürren oder Lebensgrundlagen durch Überschwemmungen. Menschen werden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, aus Regionen, in denen Umweltzerstörung und Klimafolgen ein Leben in Sicherheit immer schwerer machen. Viele von ihnen gelten nicht offiziell als „geflüchtete“, obwohl sie vor der Klimakrise fliehen müssen. Dies macht ihre Lage umso schwerer.

Aber auch in Deutschland gibt es Umweltungerechtigkeit, und zwar jeden Tag:
Menschen mit wenig Einkommen leben oft in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung oder in Vierteln mit kaum Grünflächen und großer Hitze im Sommer.
Dörfer werden für fossile Energien zerstört, während profitierende Konzerne die sozialen Kosten nicht tragen.
Flutkatastrophen wie im Ahrtal zeigen, dass die Folgen der Erderwärmung auch hier Menschen in ihrer Existenz treffen, häufig ohne ausreichenden Schutz oder Unterstützung.

Das ist nicht fair und es ist nicht unvermeidbar.
Gerechtigkeit ist keine Naturkraft. Sie ist eine Entscheidung.

Im Arbeitskreis Umweltgerechtigkeit des BUND Bremen setzen wir uns genau dafür ein:
Dafür, sichtbar zu machen, wo es Ungleichheiten gibt.
Dafür, Menschen vor Ort zu stärken und ihnen eine Stimme zu geben.
Dafür, dass Umwelt- und Klimaschutz immer auch sozial gedacht wird, damit niemand übersehen oder ausgeschlossen wird.
Wir erleben in unserer Arbeit, wie wichtig es ist, dass Menschen mitreden können, wenn es um ihre Lebensräume geht. Umweltgerechtigkeit entsteht nur, wenn Betroffene beteiligt werden und Politik Verantwortung übernimmt.

Darum fordern wir heute gemeinsam:

  • Klimaschutz, der sozial gerecht ist, denn die Lasten dürfen nicht die tragen, die ohnehin wenig haben.
  • Saubere Luft und Zugang zur Natur für alle, nicht nur für diejenigen, die es sich leisten können.
  • Politische Entscheidungen, die Menschen mit wenig Einkommen, Kinder und Betroffene wirklich mitdenken.
  • Mehr Mitbestimmung für diejenigen, denen die Klimafolgen am stärksten schaden.
  • Globale Verantwortung: Faire Zusammenarbeit statt Ausbeutung.
  • Klima- und Umweltschutz MUSS wieder als Priorität genommen werden!

Klimaschutz ist Menschenschutz.
Umweltgerechtigkeit ist kein Luxus. Es ist ein Menschenrecht.

Und deshalb sind wir heute laut.
Für alle, deren Stimmen nicht gehört werden.
Für Kinder, die in einer Welt leben sollen, in der eine gesunde und lebenswerte Zukunft möglich ist.
Für die Natur, die unsere Lebensgrundlage ist.
Für eine Zukunft, in der niemand zurückgelassen wird.

Lasst uns gemeinsam zeigen:
Eine gerechte, gesunde und lebenswerte Welt ist möglich, und wir geben erst Ruhe, wenn sie Realität wird.

Danke.

ADFC

Moin Bremen,
das ist mir hier noch zu still. Vielleicht können wir das etwas
ändern.
Können mal alle laut sein, die finden, dass Bundeskanzler
Friedrich Merz eine gute Klimapolitik macht?
Schweigen….
Können jetzt bitte alle laut sein, die finden, dass Friedrich
Merz eine schlechte Klimapolitik macht?

Sehr laut… – Pause
Stimmt gerne mit ein:
Ich sage „Mobilitätswende“ und ihr sagt „jetzt“!
Publimum macht mit:
Mobilitätswende. Jetzt!
Mobilitätswende. Jetzt!
Und dreimal:
Mobilitätswende. Jetzt, Jetzt, Jetzt!
Danke!

Pause –
Ich habe euch nicht gehört. Nochmal: Wer findet, dass
Friedrich Merz eine schlechte Klimapolitik macht?

Pause für Reaktion –
Jetzt habe ich euch gehört und hoffentlich auch Friedrich
Merz und alle anderen, die sich nicht wirklich um Klimapolitik
kümmern!
Moin Bremen,
ich bin Ronald vom ADFC, dem Allgemeinen Deutschen
Fahrrad Club. Wir sind die größte Interessenvertretung für
Radfahrende weltweit, organisieren jährlich eine große
Fahrraddemo, gerne über die Hochstraße, führen Gespräche
mit Politik und kümmern uns um alle Probleme, die ihr in
unseren Online-Mängelmelder eingetragen habt.
Ich hoffe, ihr habt etwas Zeit mitgebracht, damit ich euch
alles zum Thema Radverkehr aus der Koalitionsvereinbarung
von CDU/CSU und SPD im Bund vorlesen kann:
Ich beginne:
„Den Rad- und Fußverkehr werden wir als Bestandteil
nachhaltiger Mobilität stärken und fördern.“

Das war es schon, mehr gibt es nicht!
Ich frage euch, seit ihr damit einverstanden?

Pause für Reaktion –
Statt konkreter Zusagen für Investitionen in den Ausbau der
Radinfrastruktur findet sich nur dieser unkonkrete Satz ohne
Substanz. Das ist viel zu wenig!
Eine ökologische Verkehrswende muss zentraler Bestandteil
einer aktiven Klimapolitik sein. Radverkehr schafft
massenhaft Pluspunkte für Gesundheit, Klimaschutz,
Bezahlbarkeit und Lebensqualität. Radverkehr kann die
Lösung für viele Probleme sein, leider haben die drei
Regierungsparteien das bisher nicht vollständig erkannt.
Der ADFC erwartet von der Bundesregierung eine Politik, mit
der die Pariser Klimaziele eingehalten werden können. Um
den Klimawandel zu bremsen, erwarten wir eine
konsequente finanzielle Förderung des Radverkehrs als
Bestandteil einer umfassenden Mobilitätswende.
Ich frage euch:
Wünscht ihr euch eine bessere Förderung des Radverkehrs?

Pause für Reaktion –
Und in Bremen:
Zwar hat der Senat einen umfassenden Aktionsplan
Klimaschutz entwickelt und es gibt einige gute Maßnahmen
zum Radverkehr, aber die Umsetzung dauert viel zu lange.
Wir fordern: Der Senat muss deutlich mehr machen, und
mehr Geld für den Radverkehr zur Verfügung stellen, damit
die eigenen Klimaziele erreicht werden können.
Wir brauchen mehr Radverkehr für mehr Klimaschutz und
mehr Lebensqualität!
Bremens Straßen für die Menschen, nicht für Autos.
Wir brauchen mehr Platz für’s Rad – mehr Platz für Menschen
und weniger Platz für Autos!
Wir brauchen mehr Platz für Kinder und weniger Platz für
Autos!
Der Senat und die Bürgerschaft müssen durch vielfältigen
Protest zu einem anderen Handeln gezwungen werden. In
den nächsten Jahren muss es wieder viel mehr Protest
geben!
Ich frage euch: Werdet ihr euch an den Protest beteiligen?
Publikum deutlich: JA!
Einen Streiktag wie heute zu organisieren ist viel Arbeit.
Ich bitte euch um einen donnerten Applaus für die Aktiven
von Fridays for Future und alle anderen die diesen
Klimastreiktag geplant und organisiert haben.

Endkundgebung

Halftime Band

ist eine junge Bremer Rockband. Hier kommt ihr auf ihre Webseite.

Bremen Zero
Liebe Freund:innen des Klimastreiks,

mein Name ist Christian Haake und ich stehe hier für BremenZero.

Es wird wärmer und wärmer. Aber um es kurz zu fassen: Klima ist wie Bier – warm ist es sch***e!

Wärme ist in aller Munde und schafft es aktuell sogar auf die Tagesordnungen des Bremer Senats und Bürgerschaft.

Der Grundgedanke von BremenZero ist es, die Politik auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen. Das machen wir durch Monitoring der Umsetzung der Maßnahmen, Gespräche und Kampagnen.

Dabei ist auch schon viel gutes passiert. Unsere 3 Highlights aus Bremen:

1. Seit Januar 2025 liefert unser größter Bremer Energieversorger, die swb, an alle Bremer Abnehmer:innen bis 100.000 kWh nur noch Ökostrom. Außerdem: Öko-Strom kostet in Bremen längst keinen Aufpreis mehr. Allen Unkenrufen zum Trotz, dieser Ökostrom wird sogar gerade günstiger und nicht teurer wie dieser Tage in der Zeitung steht. Erneuerbare Energie macht das möglich!


2. Bremer:innen sind engagierte Menschen und Unternehmen haben tolle Ideen! Auf der Überseeinsel entsteht ein neuer Stadtteil für Wohnen und Gewerbe erwärmt durch Erneuerbare Energie. Da will man sogar nochmal günstigere Wärme liefern als unser lokaler Anbieter aktuell.


3. Für Alle für die keine Fernwärme oder ein Nahwärmenetz eine Option sein wird gibts weitere gute Nachrichten: man muss sein Haus nicht zu 100 % Wärmeisolieren. Über 90 % aller Häuser können bereits heute mit neuester Wärmepumpen Technik mit Wärme versorgt werden. Es gibt da verschiedenste Wärmepumpen Techniken und nicht nur die eine. Die Skandinavischen Länder machen uns das längst vor.

Die Arbeit ist damit aber natürlich nicht getan. Wir haben weitere Forderungen, denen wir energisch nachgehen:

Wir wollen unabhängig sein von fossilen Energieträgern. Wir wollen Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien die in Bremen bleibt. Und wir wollen, dass die Bremer Politik endlich anfängt, ihr Klimaziel von 2038 ernst zu nehmen und den Ausstieg aus Gas und Öl vorantreibt!

Die Zukunft ist erneuerbarer Strom und erneuerbare Wärme, damit wir unabhängig sind und nicht erpresst werden können.

Wir fordern daher Entschlossenheit von der Bremer Politik und von unserer Bundesregierung für Erneuerbare und gegen Fossile, die unser Klima schon lange genug beeinflusst haben.

Eine Mehrheit der Deutschen will mehr Klimaschutz und wir von BremenZero sind davon überzeugt, dass wir es schaffen können und müssen, ein gutes Klima zu erhalten. Klimaschutz braucht aktuell genauso viel Aufmerksamkeit wie 2019, und dafür gehen wir gemeinsam mit euch auf die Straße!

Wo Klimaschutz aktuell allerdings unbeliebt wird, erfreut sich die Wärmewende großer Aufmerksamkeit. Bremen macht sich mit dem vor kurzem veröffentlichten Wärmeplan auf den Weg in Richtung Wärmewende.

Dieser Wärmeplan muss in der Planung und Umsetzung demokratisch kontrolliert werden! Es darf nicht sein, dass er unbemerkt von uns Bremer:innen, die betroffen sind, beschlossen wird!

Wir fordern, dass die Wärmewende sozialgerecht umgesetzt wird!

Es muss Beratung geben und finanzielle Unterstützung. Niemand darf zurückgelassen werden! Wärme ist ein Thema, was uns alle angeht und uns alle betrifft!

Bis zum 23.11.2025 können alle Bremer:innen eine Stellungnahme zu dem Entwurf des Wärmeplans der Stadt abgeben. Beteiligt euch und gestaltet die Bremer Wärmewende mit!

Weitere Informationen und Austausch zur Wärmeplanung bekommt Ihr am 18.11. um 19:00 Uhr bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Wärme für Alle – Die Bremer Wärmewende sozialgerecht gestalten“. Die Podiumsdiskussion haben wir gemeinsam mit der Hochschule Bremen, deren Profs und Masterstudenten organisiert. Teilnehmen an der Veranstaltung werden der zuständige Staatsrat für Klima Jan Fries, der Vorsitzende des KlimaControllingAusschuss Martin Michalik und Prof. Jürgen Knies von der Hochschule. Im Anschluss können Fragen aus dem Publikum diskutiert werden. Wir freuen uns, wenn ihr kommt.

Es wird nächste Woche am 20.11. auch ein BremenZero KennenlernTreffen geben, bei dem ihr mehr über BremenZero erfahren könnt. Das Treffen findet am kommenden Donnerstag um 19 Uhr in der Klimazone Findorff, Münchener Straße 186 statt. Kommt gern rum. Wir freuen uns auf Euch.

Und wenn ihr jetzt mehr über BREMENZERO wissen wollt, geht auf unsere BREMENZERO website bremenzero.org , da stehen alle Termine und auch für was wir stehen und natürlich könnte ihr auch bei uns mitmachen.

Vielen Dank, dass ihr da seid und vielen Dank an FFF, die das hier wieder so toll engagiert auf die Beine gestellt haben!

Feuershow

Während ein Klimamärchen (von der OG aus Würzburg geschrienen; Text findet ihr unter diesem Link) zu der aktuellen Politik der Bundesregierung vorgetragen wird, findet nebenbei eine Feuershow statt, die die heiße Atmosphäre beschreibt.