Fridays For Future Bremen:
„Hallo Bremen,
Ich wünschte, ich könnte heute hier stehen und euch nur eine Rede voller Hoffnung und Zuversicht halten. Aber die Wahrheit ist: Ich bin wütend. Ich bin fassungslos. Und vor allem bin ich sprachlos angesichts dessen, was in den letzten Wochen und Monaten passiert ist. Tag für Tag überschlagen sich die Ereignisse. Rückwärtsgewandte politische Entscheidungen, polemische Wahlkampfreden, und eine Zukunft, die immer unsicherer wird.
Was mich am meisten erschüttert, ist das systematische Wegsehen der Regierung in der eskalierenden Klimakrise. Das bewusste Nicht-Handeln angesichts einer Krise deren Kipppunkte schon längst Realität sind.
In den USA ist Donald Trump erneut Präsident und direkt wieder aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen. Ein Desaster – für die USA und für die ganze Welt. Trump setzt unser aller Zukunft aufs Spiel, indem er seine fossilen Interessen durchboxt.
Dabei ist er nicht allein: Elon Musk kann als reichster Mann der Welt kräftig in der Politik mitmischen, obwohl niemand ihn gewählt hat. Seit 2022 trocknet er mit seiner Tesla-Fabrik in Brandenburg ein Wasserschutzgebiet aus. Er telefoniert mit Weidel, promoted die AfD und zeigt ganz nebenher einen „mutmaßlichen“ Hitlergruß. Musk beweist: Rechte zerstören nicht nur in den USA Umwelt und Klima, sondern auch hier in Deutschland.
Aber was noch gefährlicher ist als die rechte Politik: Die Resignation, die sie damit hervorrufen wollen. Rechte Kräfte wie auch die AfD und Teile der Konservativen wollen, dass wir aufgeben, dass wir uns geschlagen geben, sie wollen uns unsere Hoffnung nehmen.
Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der CDU, hat erst kürzlich die Brandmauer zur AfD endgültig niedergerissen – ein weiterer Beweis dafür, dass wir uns nicht darauf verlassen können, dass bürgerliche Parteien den Rechten und ihren Interessen standhalten.
Doch wir sagen: Mit uns nicht!
Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir schauen nicht zu, wie fossile Faschisten die Welt verbrennen!
Wir lassen nicht zu, dass Klimaschutz zur Nebensache verkommt. Im Wahlkampf wird über vieles gesprochen, aber Klimaschutz wird behandelt wie ein Randthema, eine Nebensächlichkeit. Im 90 minütigen TV Duell von Merz und Scholz wird gerade einmal 90 fucking Sekunden über Klimawandel gesprochen. Und das, obwohl sogar das Weltwirtschaftsforum bestätigt: Die Klimakrise ist eine massive Bedrohung für unser aller Leben, unsere Sicherheit und die globale Wirtschaft.
Ja, es gibt viele Krisen. Und ja, sie alle müssen bewältigt werden. Aber eines steht fest: Keine einzige Krise dieser Welt wird sich langfristig lösen lassen, wenn wir die Klimakrise weiter eskalieren lassen.
Wir haben jahrelang gehört: „Ihr seid zu jung, um das zu verstehen.“ Aber die Wahrheit ist, dass wir verstehen. Wir verstehen die Dringlichkeit. Wir verstehen die Verantwortung. Wir verstehen, dass die Entscheidungen, die heute getroffen werden – oder eben nicht getroffen werden – unsere Zukunft bestimmen.
Die Klimakrise ist längst da – wir erleben sie mit jeder neuen Hitzewelle, jedem zerstörerischen Sturm, jedem Waldbrand.
Aber anstatt zu handeln, reden die Regierungen weiter. Anstatt zu handeln, investieren Konzerne weiter Milliarden in fossile Energien. Anstatt zu handeln, schauen diejenigen mit Macht weg.
Das können wir nicht akzeptieren. Wir werden das nicht akzeptieren.
Wir fordern den Sofortiger Ausstieg aus allen fossilen Energien.
Es gibt keine Zukunft mit Kohle, Öl und Gas. Kein neues Gasfeld, kein weiteres Kohlekraftwerk, kein Tropfen Öl mehr darf Teil unserer Energieversorgung sein. Die fossilen Subventionen in Höhe von 65 Milliarden Euro allein in Deutschland müssen sofort beendet werden – dieses Geld gehört in erneuerbare Energien investiert und nicht in die Taschen der Klimazerstörer.
Wir haben die Alternativen: Windkraft, Solarenergie, Geothermie – all das ist nicht nur möglich, sondern effizient. Deutschland könnte bis 2030 zu 100 % erneuerbar sein, wenn die Regierung den politischen Willen hätte. Und genau das fordern wir: den Willen, unsere Zukunft zu sichern, anstatt Profite zu schützen.
Wir fordern klare CO₂-Budgets, die mit der Wissenschaft abgestimmt sind. Wir fordern, dass jeder Plan, jedes Gesetz, jede Entscheidung mit diesem Ziel übereinstimmt – ohne Kompromisse.
Doch das alles erreichen wir nur mit mehr Klimagerechtigkeit:
Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische Krise – sie ist eine Krise der globalen Gerechtigkeit. Das reichste Prozent der Weltbevölkerung ist für doppelt so viele Emissionen verantwortlich wie die ärmsten 50 %. Und während die einen in sicheren Häusern sitzen, werden die anderen von Fluten, Hitzewellen und Ernteausfällen in die Katastrophe gestürzt.
Das ist nicht gerecht. Das ist nicht akzeptabel. Das muss aufhören. Deshalb fordern wir, dass die, die am meisten zur Klimakrise beigetragen haben – die größten Verursacher, die reichsten Länder, die mächtigsten Konzerne – für die Schäden aufkommen. Für Verluste. Für zerstörte Existenzen. Für die Leben, die sie genommen haben und immer noch nehmen.
Außerdem benötigen wir Massive Investitionen in die Zukunft.
Es reicht nicht, „irgendwie nachhaltiger“ zu werden. Wir brauchen eine echte Transformation. Wir brauchen Städte, die für Menschen gebaut sind, nicht für Autos. Wir brauchen einen öffentlichen Nahverkehr, der für alle zugänglich ist, und zwar kostenlos. Wir brauchen eine Landwirtschaft, die unsere Böden nicht auslaugt, sondern regeneriert. Wir brauchen Bildung, die die Klimakrise als das behandelt, was sie ist: die größte Herausforderung unserer Zeit!
Wir wissen, dass das möglich ist. Wir wissen, dass die Technologie da ist. Wir wissen, dass es umsetzbar wäre, wenn die Politik die Prioritäten richtig setzen würden. Also frage ich mich, wie viele Warnungen braucht es noch?
Ich sag euch was, wir akzeptieren das nicht. Wir akzeptieren nicht, dass eine Handvoll mächtiger Menschen über das Leben von Milliarden entscheidet. Wir schauen nicht tatenlos dabei zu wie Politiker*innen unsere Zukunft verspielen! Dafür werden wir jedes Mittel nutzen das uns zur Verfügung steht – an der Wahlurne, am Abendbrottisch und hier mit euch auf der Straße!
Seid dabei wenn wir die Veränderung selbst gestalten, kommt gerne zu unserem Plenum nächsten Dienstag um 18 Uhr, dort treffen wir uns um den nächsten Klimastreik zu planen. Es ist Zeit. Wir haben ein Recht auf eine Zukunft – lasst uns gemeinsam dafür kämpfen!“
AfrikaNetzwerk:
„My name is Lucy. I am a member of Afrika Netzwerk Bremen, and a PhD student at University of Bremen. I research about climate change, and what concerns me most is how its impacts often show deep inequalities and injustices in society.
Climate change contributes to drought, and this has serious consequences all over the world. I come from Kenya, East Africa. Sometime back, we had drought in the northern part of our country that resulted to food crisis.
When there’s a drought, it’s not just the lack of rain that creates a crisis. It’s the fact that some households have the privilege and resources to avoid food scarcity, while others do not. And that inequality grows wider when the rains fail, over and over again, until it becomes a full-blown drought. The difference between having food or not, during these times, often comes down to social status, economic status, and even gender. For many families, their ability to survive a drought is shaped by factors outside of their control—factors that go beyond the weather.
When it rains heavily, the streets flood. Sometimes the floods are sudden and there is no ready rescue measure in place. Many people face real dangers, if they are on their way from work, or if they are children coming from school, or if they have to escape the floods and go to a safe shelter.
Those who can swim are able to get to safety if flood situation gets worse.
But, I believe there are solutions. We can protect the most vulnerable groups from these risks. We don’t have to accept that climate change will always intensify inequalities.“
AntiraUnited:
„Selam Genossinnen und Genossen,
Heute gehen wir gemeinsam im Kampf für Klimagerechtigkeit auf die Straße! Wir erheben unsere Stimmen in Wut, wir holen uns die Straße zurück, wir kämpfen für das Leben und für das ÜBERleben in dieser kolonial-rassistischen, kapitalistischen Gesellschaft, in der so viele von uns bedroht und gefährdet sind!
Kolonialismus ist eine treibende Kraft des Klimawandels:
Obwohl vor allem der Globale Norden die Klimakrise verursacht, sind es die Menschen im Globalen Süden, die am stärksten von den Folgen betroffen sind:
Naturkatastrophen, Ausbeutung, Umweltverschmutzungen und Erderwärmung zerstören Lebensgrundlagen und Lebensräume. Immer mehr Menschen werden durch die Klimakrise vertrieben. Gleichzeitig stehen weniger Ressourcen zur Verfügung, um auf die durch den Klimawandel verursachten Veränderungen der Lebensbedingungen zu reagieren.
Und trotzdem sind es vor allem Länder des Globalen Norden, die die Klimapolitik vorgeben und damit kolonial-rassistische Machtstrukturen reproduzieren und immer weiter festigen.
Deshalb brauchen wir eine intersektionale, antirassistische Klimabewegung: Denn der Kampf für Klimagerechtigkeit bleibt oberflächlich, wenn er nicht mit einem Kampf gegen Rassismus, globale Ungleichheit und neokoloniale Vorherrschaften einhergeht.
Der Rassismus in Behörden, in Polizei und Politik, der Rassismus auf den Straßen, der Rassismus in den Köpfen, ist brutale Gegenwart – und er ist lebensgefährlich. Täglich, jeden Moment. Dafür, dass das endlich aufhört, werden wir beharrlich weiter kämpfen und kämpfen müssen – an vielen Orten, in vielen Situationen, auf viele Weisen, in aller Unterschiedlichkeit und gemeinsam.
Wir kämpfen unerbittlich weiter gegen diese Zustände. Wir kämpfen mutig. Wir kämpfen hoffnungsvoll.
Denn wir haben gemeinsam gelernt: Unsere Alternative, unsere Kraft, ist unsere solidarische Gemeinschaft.“
Scientists4Future:
„2024 war wärmer als 2023 und die Jahresmitteltemperatur lag mit 1,60 °C erstmals höher als 1,5°C.
Im 30-jährigen Jahresmittel haben wir 1,38 °C erreicht. Die Daten lassen ein Überschreiten des 30-jährigen Jahresmittels über 1,5 °C im November 2029 erwarten. Vor 6 Monaten, bei unserem letzten Klimastreik, lag dieser Erwartungswert noch im Dezember 2032. D.h. der Temperaturanstieg scheint schneller voranzugehen, als bisher erwartet. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir die 1,5°C Grenze 2100 nach einer Überschreitung in der Mitte des Jahrhunderts wieder einhalten, liegt bei unter 1%. Im besten Fall liegen wir 2100 wahrscheinlich bei 1,9 °C Erwärmung. Wir werden uns aber, wenn wir nicht mehr tun, auf eine Temperaturerhöhung von deutlich über zwei Grad – 2,5 bis 2,9 °C bis 2100 – einstellen müssen. Dem folgt ein weiterer Temperaturanstieg im nächsten Jahrhundert. Aber jedes Zehntel Grad zählt.
Deshalb müssen wir trotz allem aktiv bleiben. Die von uns verursachten Treibhausgase führen unerbittlich zu einer Erwärmung der Atmosphäre und der Weltmeere – mit allen dazugehörenden Folgen. Der Klimawandel wird uns immer wieder einholen. Dies geschieht, solange wir Energie aus fossilen Quellen für Mobilität, Transport und Heizung nutzen und unsere Produktionsprozesse nicht klimaneutral gestalten. Die einzige Energiequelle, die uns zugänglich ist und die nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich und gleichzeitig ohne Wirkung auf den Treibhauseffekt ist, ist die Energie des Sonnenlichts, das auf die Erde trifft. Wir können diese Energie in Solarzellen und in Form von Windkraft und Wasserkraft gewinnen. In Form von elektrischem Strom können wir die Erneuerbaren dann effektiv und verlustarm nutzen. Fast 2/3 unseres momentanen Strombedarfes sind jetzt schon aus erneuerbaren Quellen. Weiter so!
Ein Übergang in ein Zeitalter der Elektrizität wird uns die Einsparung von über 50% der bisher eingesetzten Primärenergie erlauben. Das wäre ein Ende der maßlosen Verschwendung von Energie. Wir müssten dafür allerdings Investitionen tätigen und unsere Infrastruktur umbauen. Die Investitionen lohnen sich aber: Die Schäden, die sich sonst aus der Klimaveränderung ergeben, wären unbezahlbar.
Durch Wärmepumpen gewinnen wir 3-4 mal so viel Energie, wie wir Strom für Ihren Betrieb benötigen. Deshalb ist Heizen mit Wärmepumpen jetzt schon billiger als Heizen mit Gas und Öl. Wärmepumpen können mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden. Klimaneutrales Heizen ist damit möglich. Wärmepumpen können auch alte Häuser heizen. Es muss vorher kein Umbau auf einen Niedrigenergiestandard erfolgen. In Norwegen werden über 60% der Häuser mit WP beheizt, in Finnland über 50%, in Schweden über 40%. Deutschland folgt auf Platz 18 mit knapp 5%, hatte aber 2023 die größte Zuwachsrate in der EU. Das beweist: Es geht doch! Ein kleines Elektroauto braucht nur 25-30% der Energie eines vergleichbaren Verbrennerautos für die gleiche Strecke. Elektroautos können mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden. 100 km Fahrt kosten mit Strom aus der Steckdose 4,50 statt 12 Euro. Mit Wasserstoff, den wir aus Wasser mit Hilfe von Strom herstellen können, kann man viele Produktionsprozesse umstellen. Erzeugt man den Strom mit erneuerbaren Energien, werden große Teile der Produktionsprozesse klimafreundlicher. So kann auch grüner Stahl erzeugt werden. Erneuerbare Energien sind unschlagbar kostengünstig und geben uns die einzigartige Möglichkeit in ein neues verbrennungsarmes Zeitalter überzugehen. Mit Sonnenenergie und Windkraft in eine elektrische Zukunft. Jedes Zehntel Grad zählt. Wir haben es gemeinsam in der Hand, wie ungemütlich es noch werden wird. Jedes Zehntel Grad zählt und wir haben das Wissen und die Möglichkeiten mehr zu tun, um den Temperaturanstieg zu bremsen.
Die Frage ist nur noch: Tun wir es?“
Erdwärme dich:
„Der Klimawandel ist da! Er ist menschengemacht! Wir müssen etwas tun! An diesen Wahrheiten kommt niemand mehr vorbei!
Viele Menschen, auch in Bremen, leider noch nicht alle, haben bereits etwas getan. Sie haben Wärmpumpen zum Heizen ihrer Häuser aufgestellt. Es bleibt noch viel zu tun! Sie haben Photovoltaikanlagen auf die Dächer ihrer Häuser oder an den Wänden montieren lassen um günstiger an Strom zu kommen. Es bleibt noch viel zu tun!
Sie haben ihre Häuser energetisch gedämmt. Es bleibt noch viel zu tun! Wer es sehen will, muss sich umgucken. In der Überseestadt und anderen Orten lässt sich einiges in Erfahrung bringen.In der Humboldtstraße ist eine eingetragene Genossenschaft für den Bau von Erdwärmenetzen und den Betrieb von Erdwärmepumpen gegründet worden. Es bleibt noch viel zu tun!
Sie hat durch die Vergabe von Genossenschaftsanteilen eine finanzielle Basis gelegt, auf einer solidarischer Grundlage. Es bleibt noch viel zu tun! Sie will und wird künftig viele Grundstücke geothermisch gemeinsam mit Erdwärme versorgen, wenn es genug Menschen gibt, die mitziehen und die physikalischen Voraussetzungen stimmen. Es bleibt noch viel zu tun!
Mitziehen heißt mitmachen, denn das Verbrennen von fossilen Brennstoffen wird aus gutem Grund künftig immer teurer. Es bleibt noch viel zu tun!
Das ist ein Beispiel für ein bürgerschaftliches und solidarisches Miteinander, weil die Kosten auf mehrere Schultern verteilt werden und somit die Finanzierung insgesamt ermöglicht werden kann. Es bleibt noch viel zu tun!
Erst kürzlich wurden mit einer bemerkenswerten finanziellen Unterstützung des Bremer Senats Probebohrungen in der Humboldtstaße und an anderen Orten vorgenommen. Es bleibt noch viel zu tun!
Die Auswertungen der Probebohrungen werden folgen. Es bleibt noch viel zu tun! Fernwärmenetze werden ausgebaut. Es bleibt noch viel zu tun!
Es geht also voran.
Es geht voran, Tonnen von schädlichen Einträgen in die Atmosphäre zu vermeiden, gerade beim Heizen. Das ist, was die Zuwachsraten anbelangt, schon ein Stück gelungen, aber noch immer viel zu wenig. 2024 war das Jahr, in dem so viele neue Anlagen für die Gewinnung von Strom aus Wind und Sonne zugebaut wurden, wie in keinem Jahr zuvor. Es bleibt noch viel zu tun!
Das ist eine sehr, sehr frohe Botschaft, die beflügelt.
Es muss, entgegen allen Äußerungen aus der politischen Blase mehr Klimaschutz und nicht weniger geben. Wer davon redet, die Anstrengungen einzustellen oder zu reduzieren, ist im höchsten Maße unsolidarisch bei der Bekämpfung einer ernsthaften und existenziellen Bedrohung. Davon sollten wir uns nicht beeindrucken lassen, denn Klimaschutz ist so existenziell wichtig, das andere, selbst große Probleme, davor verblassen. Wir brauchen aber mehr engagierte Menschen, denn viele sind aufmerksam geworden und wollen auch gemeinsam die Wärme nutzen, die buchstäblich vor und unter ihren Füßen in der Erde schlummert.
Es braucht dafür keine großen Baustellen, wie bei der Verlegung von Fernwärmenetzen.
Ein relativ geringer baulicher Eingriff in den öffentlichen Straßenraum, keine wochenlangen Straßensperrungen, reicht dafür aus.
Aber!!!
Wir brauchen engagierte Menschen, es braucht einen angemessenen finanziellen Aufwand. Es braucht Menschen, die durchblicken und es braucht Menschen, die anpacken.“
Wir Fahren Zusammen:
„Moin! Wir sind Max und Luisa und wir freuen uns sehr, hier heute für Wir fahren zusammen sprechen zu dürfen.
Wenn ihr gedacht habt, mit dem Nahverkehr in Bremen und dem Rest von Deutschland ist soweit alles in Ordnung, dann muss ich euch leider sagen, dass ihr falsch liegt. Die Liste der Probleme ist leider viel zu lang und überlastetes Personal oder mangelnde Sicherheit und Barrierefreiheit sind nur die Spitze des Eisberges.
Wir fahren zusammen ist ein bundesweites Bündnis von Klimaaktivist*innen und der Gewerkschaft ver.di, das in ganz Deutschland dafür kämpft, den Nahverkehr (und den gesamten öffentlichen Dienst/die gesamte öffentliche Daseinsvorsorge?) zu stärken. Das bedeutet zum Einen den Ausbau des ÖPNV, und damit einhergehend zum Anderen eine Stärkung der Arbeitsrechte und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Angestellten im Nahverkehr. Damit bringen wir klima- und sozialgerechte Mobilität für alle voran. Mobilität, und besonders der Nahverkehr, sind ein extrem wichtiges Glied in der Kette der Maßnahmen für eine klimagerechte Zukunft und eine funktionierende Gesellschaft- das sollte nicht nur in der Stadt gelten, sondern auch in ländlichen Regionen.
Wir brauchen Veränderungen, wir brauchen einem attraktiven und nachhaltigen öffentlichen Nahverkehr, der die Bedürfnisse der Fahrgäst*innen und der Beschäftigten gleichermaßen berücksichtigt und damit ein wichtiges Puzzleteil für eine klimagerechte Zukunft ist. Wir benötigen Vorfahrt für den ÖPNV in der gesamten Stadt! Leider regelt das aber nicht der Markt von selber, wie einige Spitzenpolitiker behaupten…wir brauchen dafür politische Mehrheiten.
Leere Versprechungen und Lippenbekenntnisse der Politik? Dies ist uns Klimaaktivist*innen allerdings leider nur allzu bekannt. Fast alle Parteien erkennen die menschengemachte Klimakrise als ernsthaftes Problem an. Doch in der Verkehrspolitik hat sich das nur bedingt gezeigt. Man muss der Ampel zugestehen, dass sie mit dem 9€-Ticket und dem Nachfolgermodell, dem Deutschland-Ticket, einen Erfolg zu verbuchen hat. Doch bei allem Lob für dieses Projekt muss klar bleiben: Neben günstigen Tickets und einfachen Tarifstrukturen braucht es ein deutlich besseres Angebot – und dafür mehr Geld.
„Angesichts der steigenden Energie- und Personalkosten ist jedoch zu befürchten, dass bestehende Verbindungen abbestellt werden“, schreibt der Verkehrsclub Deutschland. „Dabei bräuchte es dringend ein klares Signal für den Angebotsausbau durch eine langfristig verlässliche und gute Finanzierung.“ Und da wundern wir uns noch, dass Leute lieber auf das Auto setzen, wenn in dieser Situation auch noch Verbindungen gestrichen werden, anstatt sie auszubauen?!
Wir wissen mittlerweile aus Studien, dass es den Rechtsruck und die Wahlerfolge rechter Parteien befeuert, wenn zu wenig in Regional- und Strukturförderung investiert wird- und das gilt besonders in ländlichen Regionen. Wir stellen uns dem entschieden entgegen! Wir fordern fordern grundlegende Veränderungen und massive Investitionen in den Nahverkehr, denn er ist eine der Standbeine unseres Alltags. Wir sehen, dass auch die Verflechtung von Nahverkehr, Demokratieerhalt und Finanzpolitik komplex ist. Aber unsere Forderungen sind klar, und unser Zusammenhalt ist stark. Wir fordern einen attraktiven ÖPNV, wertschätzende Arbeitsbedingungen, mehr Mitbestimmung für die Beschäftigten und einen Nahverkehr, auf den sich alle verlassen können– sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Wir fordern das Ende von Lippenbekenntnissen und endlich eine ernsthafte, sozial gerechte Klimapolitik. Deswegen rufen wir euch dazu auf, bei der Bundestagswahl nächste Woche auf jeden Fall wählen zu gehen, wenn ihr es könnt, und eure Kreuze weise zu setzen.
Wir fahren zusammen und kämpfen zusammen für eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft!
Dankeschön!“